Die US-Diplomatie gewinnt im Nahen Osten an Zugkraft
von M. K. Bhadrakumar,* Indien
(26. April 2024) Mit dem Ausbruch des israelischen Gaza-Krieges vor sechs Monaten entstand im Morast der Geopolitik das Narrativ, dass die Vereinigten Staaten in einen Sumpf geraten seien, der sie zu einem Rückzug aus Eurasien zwingen und die Strategie der Regierung Biden im asiatisch-pazifischen Raum erheblich schwächen würde.
Es ist fraglich, inwieweit Moskau und Peking diesem Narrativ zustimmen, da sie aufgrund ihrer Erfahrungen mit den aussenpolitischen Strategien der USA diesbezüglich skeptisch sind. Wie dem auch sei, es zeigt sich, dass die Osterweiterung der Nato, das Ende der westlichen Hegemonie im Nahen Osten und die Eindämmungsstrategie der USA gegenüber China miteinander verknüpft sind. Die Herausforderung für die Regierung Biden besteht darin, sich an eine neue Normalität anzupassen.