Gesellschaftsfragen

Vor 80 Jahren in Japan

Atombombenabwurf auf Nagasaki

von Marlen Simeon,* Schweiz

(CH-S) Vor 80 Jahren, am 6. und 9. August 1945, wurden über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki amerikanische Atombomben abgeworfen. Das Grauen packt jeden Menschen, wenn er sich mit den Folgen dieser Taten auseinandersetzt – das Leiden ist unfassbar. Unfassbar auch, dass heute der Einsatz von Atombomben erneut in Betracht gezogen wird.

Die Autorin dieses Artikels hat die Erinnerungsstätten in Nagasaki besucht und einen aufrüttelnden Bericht verfasst, den sie dem «Schweizer Standpunkt» zur Verfügung gestellt hat. Ihr Anliegen reiht sich ein in den Kampf für die Abschaffung von Nuklearwaffen durch ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) und die starke Bewegung überlebender Atombombenopfer «Nihon Hidankyo», die 2017 bzw. 2024 in Oslo den Friedensnobelpreis erhalten haben – ganz im Sinne von Alfred Nobel.

Der «Geist unserer Zeit» – Zur Aktualität der Gedanken des grossen Humanisten Albert Schweitzer

von Prof. Dr. Rüdiger H. Jung*

(18. Juli 2025) «Der ‹Geist unserer Zeit› […] erhält uns im Tätigkeitstaumel, damit wir ja nicht zur Selbstbesinnung kommen und uns fragen, was dieses rastlose Hingeben an Ziele und Errungenschaften eigentlich mit dem Sinn der Welt und dem Sinn unseres Lebens zu tun habe.»

Chinas Thorium-Revolution

von Alex Krainer, TrendCompass*

(4. Juli 2025) Im vergangenen Monat gelang chinesischen Wissenschaftlern mit dem experimentellen 2-Megawatt-Thoriumreaktor in der Wüste Gobi ein bedeutender Durchbruch, indem sie den Reaktor während des Vollbetriebs mit Brennstoff nachfüllten – eine Weltpremiere.

Wie Kriegspropaganda arbeitet

Europa wird «kriegsbereit» (Teil 1)

von Robert Seidel*

(4. Juli 2025) Der Angriff der israelischen Armee auf die Iranische Republik übertönte das bedrohliche Kriegsgrollen in Europa, weil er die Gefahr eines Dritten Weltkrieges verstärkte. – Doch wie ist es in Europa selbst möglich, eine Stimmung zu erzeugen, in der immer mehr Menschen dazu bereit zu sein scheinen, ihr Leben, das Leben ihrer Angehörigen, den eigenen Wohlstand und ihre Zukunft «freiwillig» zu opfern? Und wie ist es möglich, dass eine so weitreichende Weichenstellung klaglos hingenommen wird? Kurz, wie wird «Kriegsbereitschaft» erzeugt?

«Nicht in unserem Namen»

Zionismus nicht gleich Judentum

von Detlef Koch*

(27. Juni 2025) Am heutigen 13. Juni beginnt in Wien ein Ereignis, das lange als undenkbar galt: Jüdinnen und Juden aus aller Welt versammeln sich – Rabbiner, Shoah-Überlebende, Intellektuelle, Mizrachi-Aktivisten, linke Diaspora-Stimmen –, um öffentlich, selbstbewusst und organisiert den Zionismus zu kritisieren. Nicht aus Hass, sondern aus Verantwortung. Nicht als Tabubruch, sondern als Rückbindung an das Ethos jüdischer Geschichte. Der «Erste Jüdisch-Antizionistische Kongress» ist kein Randphänomen. Er ist das moralische Symptom eines Umbruchs – und eine Einladung, endlich neu über die Begriffe zu sprechen, die seit Jahrzehnten politische Kritik lähmen.

Die Universitäten werden ihrer Aufgabe nicht gerecht

von Suzette Sandoz,* Lausanne

(27. Juni 2025) Könnte der grausame Krieg zwischen Israel und Palästina endlich Gelegenheit bieten, die Aufgabe der Universitäten wieder ins Bewusstsein zu rücken? Die Rektorate stottern, ärgern sich, die Studenten demonstrieren, die Polizei greift manchmal ein – das Bild ist erbärmlich.