Ukraine-Krieg

Wer jetzt nicht zu Verhandlungen aufruft, versteht die Gefahr nicht, die dem Planeten droht!

Appell des US-Friedensrats, USA

(7. Februar 2023) Seit der kubanischen Raketenkrise war unsere Welt noch nie so nah an einer Katastrophe.

Der Krieg in der Ukraine nähert sich seinem ersten Jahrestag und wird von der Regierung Biden und dem «kollektiven Westen» zunehmend in einen Krieg zwischen der Nato und Russland verwandelt. Es besteht die unmittelbare Gefahr, dass er in eine nukleare Konfrontation umschlägt.

Die Kubakrise von 1962 war ein Weckruf inmitten des Kalten Krieges, der davor warnte, wie nahe ein nuklearer Dritter Weltkrieg sein könnte. Anders als heute bemühten sich beide Seiten um ein Entgegenkommen. Sie verstanden, dass ein Rückzug vom Krieg in ihrem beiderseitigen Interesse lag. Es wurden Verträge über ballistische Raketenabwehr (ABM) und nukleare Mittelstreckenraketen (INF) ausgehandelt, die heute nicht mehr bestehen.

Damals gab es eine internationale Friedensbewegung mit einer starken US-Beteiligung, die der Forderung nach einer friedlichen Welt Nachdruck verlieh. Diese Stimmen sind heute deutlich schwächer geworden. Anders als in der Vergangenheit hat sich kein einziger Demokrat im Kongress für den Frieden ausgesprochen, so dass das ideologische Terrain für den Krieg praktisch unangefochten ist. Besonders bedauerlich sind die Stimmen, einschliesslich einiger in der amerikanischen «Linken», die weiterhin die Kriegstrommeln schlagen, indem sie die Fortsetzung des Krieges bis zum Sieg der Ukraine fordern. Dies würde nur den Sieg der Nato in einem totalen Krieg gegen Russland bedeuten.

Ausgehandelte Friedensabkommen basieren nicht so sehr auf Vertrauen, sondern auf dem gegenseitigen Verständnis, dass die Alternative im Interesse keiner der Parteien liegt. Das Argument einiger «Linken», dass «Putins Russland nicht vertraut werden kann», verkennt die Tatsache, dass Verhandlung zwischen Kriegsparteien noch nie auf Vertrauen beruhte.

Die unbestreitbare Realität, mit der wir konfrontiert sind, sollte uns allen die Dringlichkeit von Verhandlungen und einer diplomatischen Lösung dieses Krieges bewusst machen.

Der Krieg in und um die Ukraine muss beendet werden. Daran sollte es keinen Zweifel geben. Alle Kriege enden entweder mit Verhandlungen oder mit dem Sieg der einen oder der anderen Seite. Da dieser Krieg nicht nur zwischen Russland und der Ukraine stattfindet, sondern zwischen Russland und einer vom Westen unterstützten Ukraine, ist die erste Option – der Sieg – unmöglich. Weder Russland (eine grosse Atommacht) noch die westlichen Mächte (von denen mehrere grosse Atommächte sind) werden eine Niederlage dulden, egal wie sie aussieht.

Wenn ein militärischer Sieg nicht möglich ist, dann bleibt nur der Weg über Verhandlungen. Krieg ist keine Lösung. Eine Eskalation dieses Krieges sollte nicht von denen gefördert werden, die an internationale Zusammenarbeit und echten Frieden glauben. Wer mitten in dieser konfliktreichen Zeit keine Verhandlungen fordert – während der Krieg andauert und die Krise der Lebenshaltungskosten auf der ganzen Welt verschärft – versteht nicht, in welch gefährlichen Lage sich der Planet befindet.

Quelle: https://uspeacecouncil.org/ukraine-war-those-who-fail-to-call-for-negotiations-fail-to-understand-the-dangerous-predicament-that-faces-the-planet, 25. Januar 2023

(Übersetzung «Schweizer Standpunkt»)

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